Gründungsmitglieder

Gründungsmitglieder

Die Stiftung Stava 1985 wurde am 7. Februar 2002 mit notarieller Urkunde gegründet. Sie ist eine gemeinnützige, nicht auf Gewinn ausgerichtete Organisation (Onlus) und hat ihren Sitz in Stava di Tesero. Gründungsmitglieder sind die Vereinigung der Hinterbliebenen des Stavatals, heute „Associazione 19 luglio Val di Stava“, die „Magnifica Comunità di Fiemme“ (Generalgemeinde Fleims) und die Gemeinden Tesero, Longarone und Cavalese.

Ziele

Die Stiftung hat es sich zur Aufgabe gemacht, ein „aktives Gedenken” (so nannte es der damalige italienische Staatspräsident Carlo Azeglio Ciampi, als er der Stiftung seine Schirmherrschaft gewährte) an die Katastrophe und deren Opfer zu bewahren. Die Stiftung will sich deswegen nicht auf ein kontemplatives Gedenken an die tragischen Ereignisse beschränken, sondern gleichzeitig zur Bewusstseinsbildung beitragen und das Verantwortungsgefühl fördern, das in Stava damals gefehlt hatte. Hauptanliegen der Stiftung ist es, fundiertes Wissen über die Ursachen und Verantwortlichkeiten der Katastrophe zu verbreiten und eine zivile, moralische und umweltbewusste Sensibilisierung zu fördern. Erinnerungskultur, Information und Ausbildung sind daher die Schwerpunkte der

Das wahre Denkmal

Das wahre Denkmal für die 268 unschuldigen Opfer von Stavasind die leisen, aber ständigen und beharrlichen Bemühungen,die die überlebenden Familien in diesen vielen Jahren unternommen haben,um die Erinnerung an ihre Lieben wach zu halten und um darauf hin zu wirken,dass dieser Tod die Verzweiflung von sich abschüttelt und zu einem Moment der Befreiung wird,um allen klar zu machen,dass die Katastrophe von Stava nicht ein unglücklicher Zufall war,und um eine Erneuerung der Beziehungen zwischen den Menschen zu fordern.Das Leben muss weitergehen, aber nicht in Form einer Verdrängung,die unbemerkt, aber unausweichlichdie Bedingungen wiederherstellen würde,welche die Schlammlawine möglich gemacht haben. Franco De Battaglia

Presentazione del libro "Stava Perché" al Presidente della Repubblica Carlo Azeglio Ciampi.

Aktive Erinnerung

„ Es ist wichtig, die Erinnerung daran, was sich 1985 in Stava ereignet hat, wachzuhalten. Sie haben gut daran getan, die Stiftung Stava 1985 ins Leben zu rufen, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, aktiv der Opfer von Stava zu gedenken, um unser aller Verantwortungsgefühl zu stärken. Solche Tragödien, wie die von Stava und andere ähnliche Katastrophen, sind grundsätzlich auf die Oberflächlichkeit derjenigen zurückzuführen, die Verantwortung tragen.„ Leider kommt das Unvermeidbare manchmal vor. Die Katastrophe von Stava war aber nicht unvermeidbar. Solche Tragödien müssen verhindert werden: man durfte die Voraussetzungen dafür nicht schaffen. Immer wieder ist unser Land Schauplatz

Presentazione del libro "Stava Perché" al Presidente della Repubblica Carlo Azeglio Ciampi.

Der Einsatz der Hinterbliebenen

Die Vereinigung „19 luglio val di Stava“ In den Tagen nach der Katastrophe gründeten die Angehörigen der Opfer und jene, die durch die Katastrophe von Stava materielle Schäden erlitten hatten, die Vereinigung der Hinterbliebenen des Stavatals „Associazione Sinistrati Val di Stava“. Die Vereinigung hat bei der Formulierung der Gesetzentwürfe des italienischen Staates und der Autonomen Provinz Trient, mit denen steuerrechtliche Erleichterungen und wirtschaftliche Hilfen zugunsten der Hinterbliebenen und für den Wiederaufbau der Betriebe und der zerstörten Wohnhäuser vorgesehen wurden, eine wichtige Rolle gespielt. Mit einem Kollegium von Rechtsanwälten und einem Gutachterteam von höchstem Niveau, das sich aus italienischen, englischen und

Der Papstbesuch

[caption id="attachment_1600" align="alignright" width="400"] Mehrere Minuten lang klammerte sich der Papst an das Kreuz im Friedhof von San Leonardo.[/caption] Am 17. Juli 1988 besuchte Papst Johannes Paul II. die Schauplätze der Katastrophe von Stava. Der Papst betete in der Kirche San Leonardo und besuchte den Friedhof der Opfer, wo er sich mehrere Minuten lang an das Kreuz klammerte. Anschließend richtete er Worte des Trostes an die Angehörigen, die sich um die Gräber der nicht identifizierten Opfer versammelt hatten. Vom Friedhof der Opfer begab sich der Papst nach Stava, wo einige tausend Pilger zusammengekommen waren. Zu diesem Anlass ließ die Vereinigung

Der Wiederaufbau

Das von der Schlammlawine betroffene Gebiet wurde gleich nach der Katastrophe bonifiziert, während das Gebiet, wo sich die Deponie befand, drei Jahre später wiederhergestellt wurde. Der Staat stellte mit einem wenige Wochen nach der Katastrophe verabschiedeten Gesetzesdekret die für den Wiederaufbau nötigen Mittel bereit. Die Beiträge wurden den Inhabern und Erben der zerstörten Betriebe und Gebäude gewährt, welche die Absicht hatten, die wirtschaftliche Tätigkeit wieder aufzunehmen bzw. die zerstörten Häuser wieder aufzubauen. [caption id="attachment_1583" align="alignleft" width="400"] Der Wiederaufbau in Stava ist beendet.[/caption] Die Mittel wurden als Vorauszahlung für den zustehenden Schadenersatz gewährt und wurden dann von den zivilrechtlich Verantwortlichen an

Il camposanto di Tesero dove sono sepolte le salme delle 71 Vittime non riconosciute

Die Tage und Jahre Danach

Am Sonntag, den 21. Juli 1985 fand in Tesero der Sterbegottesdienst für die Opfer statt, an dem auch der damalige italienische Staatspräsident Francesco Cossiga teilnahm. Am 24. September 1985 stellte die italienische Regierung 30 Milliarden Lire für den Wiederaufbau des Stavatals bereit. 1987 stellte der Staat zusätzliche 5 Milliarden Lire zur Unterstützung der Familienangehörigen zur Verfügung. Am 9. Oktober 1985, dem Jahrestag der Katastrophe des Vajont, wurde auf dem Friedhof von Fortogna in der Gemeinde Longarone, wo die 1910 Opfer des Vajont begraben sind, ein Gedenkstein für die Opfer von Stava enthüllt. 1986, am ersten Jahrestag der Katastrophe, organisierte die